Schwimmende Solarinsel auf den Malediven

27
Mrz

Für viele Menschen ist Malediven das Paradies auf Erden, doch leider ist das traumhafte Atoll bedroht, denn wenn der Klimawandel weiter voranschreitet, könnte der Meeresspiegel im schlimmsten Fall bis zum Ende dieses Jahrhunderts um über 80 Zentimeter ansteigen. Da die Insel nur etwa einen Meter über dem Meeresspiegel liegt, könnte dies dafür sorgen, dass sie demnächst im Indischen Ozean verschwindet.

Doch noch hat man Zeit dafür zu sorgen, dass es gar nicht erst soweit kommt. Michele Puzzolante ist einer von denen, die den Mut haben, mit innovativen Projekten dem Klimawandel und den Folgen etwas entgegenzusetzen. Der Designer hat ein Hotel entworfen, das aus mehreren kleinen schwimmenden Suiten besteht, die sich durch die Solarzellen auf dem Dach vollständig autonom mit Energie versorgen können. Das Projekt nennt sich Solar Floating Island Project (Projekt der Schwimmenden Solar-Inseln).

Umweltschutz gleich Luxus

Umweltschutz trifft hier auf Luxus, denn die Suiten sollen in Bezug auf ihre Ausstattung mit einem Fünf-Sterne-Hotel mithalten können. Ein steigender Meeresspiegel stellt für sie keine Bedrohung dar, weil sie ja auf dem Meer schwimmen. Ein Yachthafen soll an das Resort angegliedert werden, über den die Suiten dann immer erreichbar sind – auch dann, wenn die beiden internationalen Flughäfen auf den Malediven im Ozean verschwunden sind.

Von Puzzolante ist der Yachthafen als Zentrum des Resorts konzipiert worden, da hier die schwimmenden Suiten in einer kreisförmigen Anordnung andocken. Die Entwürfe des Designers erinnern stark an die Palmeninsel von Dubai. Dank eigenem Schiffsantrieb können die kreisrunden Suiten ins offene Meer hinaus treiben bzw. fahren und wieder zum Yachthafen zurück verschifft werden. Jede Suite ist mit zwei Schlafzimmern sowie einem Wohn- und Außenbereich ausgestattet. Wer die faszinierende Unterwasserwelt des indischen Ozeans sehen möchte, der braucht die schwimmende Insel noch nicht einmal verlassen: Der Designer hat als besonderes Highlight für jede Suite einen verglasten Unterwasserraum entworfen, in dem Gäste im Trockenen Fische und andere Meerestiere bestaunen können. Neben den schwimmenden Suiten sieht Puzzolantes Entwurf auch 20 feste Strandvillen vor. Ein Hotelgebäude im klassischen Sinne soll auf dem Festland entstehen, indem es dann weitere 54 Zimmer geben soll. Ein Unterwasser-Restaurant ist dann als Highlight des Komplexes auf dem Festland geplant.

Solarenergie soll als Stromquelle dienen

Dass ein Teil des Hotels aus schwimmenden Suiten bestehen soll zeigt den innovativen Charakter des Projektes, auch dass sich die gesamte Anlage mithilfe von Solarzellen selbst mit Strom versorgen soll. Gerade in den Zeiten des Klimawandels ist dies eine zukunftsweisende Idee. Dabei soll die Photovolatik des Resorts in der Lage sein, nicht nur aus Sonnenlicht, sondern auch aus künstlichem Licht Energie zu erzeugen. Dass dies alles seinen Preis hat, kann man sich denken, denn der Designer schätzt die Kosten auf etwa 145 Millionen Dollar. Doch die Finanzierung ist für Puzzolante kein Problem: Die Al Bader Trading Group Corporation aus Kuwait hat sich bereit erklärt, die Kosten zu übernehmen. Mit der Regierung der Malediven steht der Designer in ständigem Kontakt. So wie es aussieht kann bald mit dem Bau der schwimmenden Inseln begonnen werden.