Photovoltaikanlagen gegen Blitzeinschläge schützen
Sep
Die sehr hohen Spannungen (Blitze) entstehen durch elektrische und magnetische Felder, die eine Bedrohung für PV-Anlagen sind. Ferneinschläge sind in der Regel nicht gefährlich, Naheinschläge können schon Schäden verursachen. Indirekte Einschläge rufen große Schäden hervor und Direkteinschläge verursachen Brände und mechanische Zerstörungen.
Man kann sich aber durch einen doppelten Blitzschutz absichern: den inneren und äußeren Blitzschutz.
Das äußere Blitzschutzsystem fängt die Blitzschläge direkt über die Fangrichtung ein und leitet diese in die Erde, ohne dass es in der baulichen Anlage zu Schäden kommt. Der innere Blitzschutz sorgt dafür, dass gefährliche Überspannungen nicht in das Gebäude gelangen. Klären Sie unbedingt mit ihrer Versicherung ab, ob ein Blitz-und Überspannungsschutz für ihr Gebäude überhaupt notwendig ist.
Äußerer Blitzschutz
Bei vielen Gebäuden wie Schulen, Krankenhäuser und Sporthallen ist ein äußerer Blitzschutz vorgeschrieben. Der Gesamtverband der Versicherungswirtschaft legt großen Wert darauf, dass der äußere Blitzschutz auch für PV Anlagen mit mehr als 10 kW installiert wird.
Man sollte unbedingt darauf achten, dass die Fangstangen (vor den Photovoltaikanlagen angebracht) ordnungsgemäß an Punkten angeordnet sind, die stark einschlaggefährdend sind. Diese Stangen sollten 2m entfernt vom Solarmodul angebracht werden. Unter den Fangrichtungen sind Schutzräume vorhanden, dadurch sind keine Blitzeinschläge mehr möglich.
Möchte man die Dachfläche anderweitig nutzen, sollte die Blitzschutzanlage in die bestehende Photovoltaikanlage integriert werden.
Die Gefahr eines Blitzeinschlages ist sehr viel höher, wenn das Metallgestell über das Dach hinausragt bzw. auf einer Anhöhe liegt. Es dürfen auch keine andere Gebäude in der Nähe sein, die von der Photovoltaikanlage überragt werden. Bei Flachdächern wird ein äußerer Blitzschutz empfohlen, bei Schrägdächern eher nicht.
Um das Haus vor Überspannungen zu schützen, sollte auch ein innerer Blitzschutz angebracht werden.
Innerer Blitzschutz
Bei älteren Blitzschutzanlagen wurde auf einen inneren Blitzschutz verzichtet (wichtig zu wissen). Deshalb sollte man in dem Fall einen inneren Blitzschutzschutz installieren. Der innere Blitzschutz verhindert Blitzeinschläge auch aus 1,5 km Entfernung.
Um Überspannungen zu verhindern, werden sogenannte Varistoren eingebaut, die aber nicht mehr als 10 Meter von den Solarmodulen eingebaut werden sollten, da der Schutz bei großer Entfernung nicht mehr gewährleistet ist. Im Zubehör von Photovoltaikanlagen sind oftmals Varistoren bereits installiert.
Was sollte man noch beachten?
Bei beiden Blitzschutzsystemen sollte man beachten, dass die Anbringung von solchen Systemen in Expertenhände gehört und nicht selber durchgeführt werden sollte. Geräte die nicht der Norm entsprechen, sollten niemals angebracht werden. Man sollte grundsätzlich einen Einschlag in Photovoltaik-Anlagen vermeiden, da diese dadurch zerstört werden können. Laut der Norm sollte eine Blitzschutzanlage alle Anforderungen erfüllen, ansonsten ist im Falle eines Blitzeinschlags nicht nur mit Ausfallkosten und Schäden zu rechnen, sondern auch mit rechtlichen Konsequenzen. Die Bauverordnung schreibt beispielsweise vor, dass die Blitzschutzanlage alle 3 Jahre überprüft werden sollte, so dass rechtzeitig Mängel erkannt werden können.
Fazit: Wurden die PV-Anlagen nicht fachgerecht installiert, können höhe Schäden bei Blitzeinschlägen passieren. Deshalb sollten solche Arbeiten auch nur von erfahrenen Fachkräften durchgeführt werden. Werden Blitzschutzanlagen installiert, braucht man dafür sogar eine Blitzschutzkraft, die Gefahren rechtzeitig erkennen kann und bei Problemen schnell zur Stelle ist. Nur wenn man die Normen und Bauverordnungen genau einhält, kann man sich Ärger ersparen. Schlägt man jedoch alle Warnungen in den Wind kann es zu rechtlichen Konsequenzen führen und auch sehr teuer werden.