Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage

20
Sep.

Photovoltaik-Anlagen können generell überall angebracht werden, wo genügend Licht vorhanden ist. In allen Regionen Deutschland herrscht genügend Sonneneinstrahlung.  Dieser Artikel soll Sie darüber in Kenntnis setzen, welche Voraussetzungen für eine Photovoltaikanlage notwendig sind.

Welche Voraussetzungen werden an die Dächer gestellt?

Auf allen Dächern kann man grundsätzlich Photovoltaikanlagen anbringen, es gibt jedoch verschiedene Kriterien, die Einfluss auf die Effizienz der Anlage haben. Man sollte immer von einem Fachmann überprüfen lassen, ob sich Photovoltaikanlagen überhaupt für das Dach lohnt.  Bei neuen Dächern sollte man sich überlegen, ob man die Photovoltaikanlage nicht direkt in die Dächer integriert.

Die Dachneigung sollte rund 20 – 60 Grad betragen, damit die Solarzellen auch richtig funktionieren. In Norddeuschland sollte die Neigung steiler, im Süden eher flacher sein. Die Sonne kann dann in dem richtigen Winkel auf die Solarzellen strahlen. Das Nachführsystem sollte vorhanden sein, da sich die Bahn der Sonne im Laufe des Jahres ändert.  So kann man die Solarzellen immer richtig ausrichten und die Stromerträge erheblich verbessern.

Die Module sollten sich ebenso optimal zur Sonne ausrichten. Die Größe des Daches kann man im Bauplan genau erfahren. Wenn man nicht sicher ist, kann man die Maße des Daches selber mit einem Lasermessgerät ausmessen. Die mögliche Größe einer Photovoltaikanlage kann man ausrechnen: Man zieht einfach von der vorhandenen Dachfläche verschattete Bereiche, Gauben und Fenster ab.

Man sollte einen möglichst unverschatteten Standort auswählen, um Strom zu ernten. Es darf kein Schatten im Frühjähr oder Herbst vorhanden sein, das sollte man vorher genauestens überprüfen. Die Dachfläche sollte bei einem Schrägdach mindestens 150 m² und bei Flachdächern 300 m² betragen. Am besten eignen sich Dächer ohne großen Schornstein oder Aufbauten. Jedes Dachfenster, das zusätzlich eingesetzt wird, schränkt die Photovoltaikanlage in ihrer Funktion ein. Das sollte man unbedingt bedenken.

Photovoltaikanlage an das Stromnetz anschließen oder mit einer Inselanlage betreiben?

Man kann die Photovoltaikanlage an das Stromnetz anschließen oder mit einer Inselanlage den Strom vor Ort selbst decken. Inselanlagen werden häufig mit anderen Stromgeneratoren erweitert, da das Stromangebot zeitlich gesehen nicht mit der Nachfrage übereinstimmt. Wenn es abends dunkel ist wird schließlich mehr Strom gebraucht, den die Photovoltaikanlage nicht liefern kann. Als Energielieferant ist ein Akkumulator geeignet, Autobatterien eher weniger. Ein Laderegler schützt die Batterien vor Überladungen, deshalb sollte dieser vorhanden sein. Ebenso nützlich wäre ein Wechselrichter. Bei Inselanlagen sollte man genau abschätzen, wie viel Strom verbraucht wird, da kein Strom ins Netz eingespeist wird. Das ist eher nicht so vorteilhaft. Besser ist es wenn der Strom ins Netz eingespeist wird, so ist man unabhängiger vom eigenen Bedarf.

Ausrichtung der Photovoltaikanlage

Die Solarmodule sollten nach Süden ausgerichtet werden! Andere Himmelsrichtungen Südwest und Südost sind zwar möglich, aber nicht zu empfehlen (Stromverlust). Bei reinen Ost- und Westausrichtungen kann man aber mit vernünftigen Erträgen rechnen.

Viel Geld für Photovoltaikanlage investieren

Für den Kauf einer Photovoltaikanlage sollte man viel Geld investieren, wenn man gute Erträge haben möchte. Man sollte schauen ob sich nicht andere Mieter im gleichen Haus für eine Photovoltaikanlage entschieden haben, so dass man diese gemeinsam nutzen kann. Auf jeden Fall käme man dann viel günstiger weg. Man sollte sich auch Gedanken darüber machen, wie viel Strom man für den eigenen Verbrauch benötigt und wie viel Familienmitglieder im Haus vorhanden sind oder in Zukunft sein werden, um die Anlage langfristig zu planen.

Rechtliches

Die Errichtung einer Photovoltaikanlage ist rechtlich kein Problem, Ausnahmefälle sind denkmalgeschützte Häuser und Freilandanlagen. Photovoltaikanlagen, die auf dem Dach oder an Fassaden angebracht werden, brauchen keine Genehmigung. Lediglich die Bauordnung sollte beachtet werden. Dazu sollte man sich bei der Behörde genauer informieren, welche Bestimmungen im jeweiligen Bundesland gelten. Bevor man sich eine Photovoltaikanlage kauft, sollte man die Dachform berücksichtigen und ob die Dachform genutzt werden darf. Rechtlich sieht es komplett anders aus, wenn man den Solarstrom ins öffentliche Netz einspeisen möchte. In dem Fall ist man gewerblich tätig und es stellen sich Fragen rund um Nutzungsänderung von Gebäuden und allgemeinen Wohngebieten. Bei Mietdächern sieht die rechtliche Grundlage natürlich schon wieder ganz anders aus. Herumstehende Bäume darf man nicht ohne Genehmigung fällen, um eine Verschattung zu vermeiden. Dafür sollte man sich in der Gemeinde genau erkundigen, ob ein herumstehender Baum gefällt werden darf, ansonsten kann es sehr teuer werden (Strafen bis zu 50.000 Euro).